Sodbrennen, überschüssige Magensäure: neue Therapiestrategie: Alginate!

Nach dem Essen bildet sich im Magen oft ein saurer Reflux, der sehr quälend sein kann. Grund ist die Bildung einer dünnen Säureschicht auf dem Mageninhalt, die beim Reflux in die Speiseröhre eintritt, die dort empfindliche Schleimhaut angreift und das lästige Sodbrennen verursacht. Die Säureschicht schwimmt also auf dem Mageninhalt. Man spricht deshalb von einem „Acid pocket“. Bisherige Therapie, die letzten Endes die komplette Neutralisierung der Säure zum Ziel hatte, war die Gabe von sog. PPI (Protonenpumpen-Hemmer, wie Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol, Esomeprazol, oder Ähnliches), die –wie sich herausstellte – bei Dauereinnahme erhebliche Nachteile hat, weil die Säurebildung sehr wohl notwendig für die Nahrungsverarbeitung ist. Sie hilft nämlich bei der Verdauung der Kohlenhydrate und verhindert das Eindringen von „Schädlingen“ in den Organismus.

Alternative für die PPI waren bislang die Einnahme von Calcium- oder Magnesiumcarbonat Tabletten, die nach wie vor den Vorteil der nur kurzfristigen Bindung überflüssiger Säure und somit ihre Berechtigung haben.

Neu ist der Einsatz von Alginate (z.B. Gaviscon®). Wirkprinzip: Sie bilden eine Alginatschicht direkt auf der Säureschicht und verhindern so das Eindringen der Säure in die Speiseröhre. Äußerst selten sind im Gegensatz zu den PPI die Nebenwirkungen, die Einnahme kann sogar während der Schwangerschaft erfolgen. Somit schließen die Alginate eine bisher bestehende therapeutische Lücke!

(Quelle: Eigenreport)

Hämorrhoiden-Behandlung durch Kryochirurgie –ambulant durchführbar

Breitbasige Hämorrhoiden III.Grades, die nicht mehr durch eine Gummiringligatur, Verödung oder andere der minimale Methoden behandelt werden können, sind ambulant durch das wieder entdeckte  Verfahren der schmerzfreien Eingefrierung (Kryochirurgie)  gut zu behandeln. Hierbei werden die Hämorrhoiden innerhalb von 1-2 Minuten bis zu  -196° Celsius eingefroren. Der entstandene „Eisball“ taut langsam auf, das Hämorrhoidalgewebe zerfällt in wenigen Tagen schmerzfrei. Postoperativ ist die Arbeitsfähigkeit in der Regel nicht beeinträchtigt. Für die Dauer von ca. 2-3 Wochen nach dem Eingriff kann der Patient jedoch einen geringen Blutabgang feststellen, weil das Gewebe sich nach und nach auflöst.

Prof. Frank wendet diese Methode, die er zusammen mit Ing. van Gerven von der Fa. ERBE Elektromedizin seinerzeit entwickelt hat, seit dem Jahr 1980 mit Erfolg an. Diese Methode wurde von ihm wiederholt in den USA und anderen europäischen Ländern vorgestellt. Allerdings ist nicht jeder Fall geeignet, insbesondere bei begleitenden Entzündungen des kryptoglandulären Apparates (Analdrüsen) bieten sich andere Verfahren an.

(Quelle: Eigenbericht)

Schonende Hämorrhoiden-Operation -neuerdings wiederentdeckte Methode-

Seit Jahren wird eine Methode der Hämorrhoiden Operation propagiert,  die auf der ultraschall-gestützten Umstechung der arteriellen Zuflüsse der Hämorrhoiden beruht. In der Folge kommt es zur mehr oder weniger vollständigen Obliteration (Absterben) der Hämorrhoiden. Prof Carlo Ratto aus Rom stellte im letzten Jahr diese Methode in Form eines „ Liftings“ der Hämorrhoidalgefäße vor. Die Methode wird als THD (transanale Hämorrhoiden-Dearterialisation) bezeichnet.  Sollten gleichzeitig zu den Hämorrhoiden störende Marisquen (Hautläppchen) vorhanden sein, kann THD leicht mit einer herkömmlichen Marisquenentfernung kombiniert werden.

Die neuerlichen Ergebnisse ermutigen und sind offensichtlich der OP-Methode nach LONGO durchaus vergleichbar. Da kaum Schleimhaut reseziert wird, sind auch die Komplikationen nach LONGO, wie etwa die Prostatitis, bislang nicht beobachtet worden.

Prof. Frank wendet  diese Methode, die erstmals 1983 von dem Ägypter Prof. FARAG beschrieben wurde, seit über 20 Jahren gewebsschonend und mit Erfolg an. Allerdings ist nicht jeder Fall für diese Methode geeignet, insbesondere bei Vorliegen von begleitenden Entzündungen des kryptoglandulären Apparates (Analdrüsen) bieten sich andere Verfahren an.

(Quelle: ÄrzteWoche 07.11.13 und Eigenbericht)

Darmreinigung, Darmsanierung (Colon-Hydro-Therapie, Darmwäsche)

Colon-Hydro-Therapie ist die möglichst vollständige Reinigung des gesamten Dickdarms durch Einleiten einer größeren Menge Wasser in Verbindung mit einer effizienten Bauchmassage. Sie wird  zur Behandlung verschiedenster Befindlichkeitsstörungen eingesetzt: Stuhlverstopfung, Pilzbefall, Behandlung von Hautunreinheiten usw. (Näheres siehe eigenes Merkblatt unter www.darm.org !)

Sie kann auch statt strengem Fasten zur Vorbereitung einer Darmspiegelung dienen.  Da der Patient –im Gegensatz zu herkömmlicher Vorbereitung- am Vortag noch essen kann, ist diese Methode hervorragend geeignet, besonders beim älteren Patienten oder auch beim Diabetiker, weil der sonst übliche vollständige Nahrungsverzicht am Vortag der Spiegelung  in vielen Fällen zu Belastungen des  Patienten führen kann.

Allerdings erfordert die Vorbereitung zur Koloskopie mittels Darmwäsche besondere physiotherapeutische Fertigkeit, damit die ausreichende Reinigung des Darms auch tatsächlich erfolgt. So  müssen etwa die Grundbewegungen bei der Bauchmassage vornehmlich  entgegen dem Verlauf des Dickdarms erfolgen (entgegen Uhrzeigersinn!). Die Anwendung eines Massageöls kann zusätzlich hilfreich sein.  Nach ca. einer Stunde kontinuierlicher Spülung und intermittierender Bauchmassage sollte die Spülung kurz unterbrochen und durch die Gabe von ein bis zwei Klysmen abgelöst werden. Danach Fortsetzung der  Darmwäsche, bis die Spülflüssigkeit klar aus dem Darm zurückkommt.  Was darf der Patient am Tag vor der Spiegelung essen? Alles, außer Vollkornprodukte, Rohkost, Gemüse und Salate.

FAZIT: Diese Art der Darmvorbereitung zur Koloskopie wird sehr gut vom Patienten vertragen, das  strenge Fasten entfällt, ein großer Vorteil  besonders für den älteren Stoffwechsel-Patienten.

(Eigenbericht 2014)

Chemotherapie? Alternative Vitamin C

Nicht immer ist die Chemotherapie sinnvoll! Stellt er sie gänzlich in Frage, outet sich der Arzt. Eine Umfrage unter Ärzten hat vor einigen Jahren ergeben, dass sie in nahezu 80 % der Fälle für sich selbst oder allernächste Angehörige die Chemotherapie –auch ergänzend zu einer Operation- ablehnen würden. Das gibt auch dem Laien zu denken! Fakt ist:

  • die Wirkung einer Chemotherapie kann mit sauberen statistischen Methoden am einzelnen Individuum immer noch nicht bewiesen werden!

  • Durch die Chemotherapie wird die körpereigene Abwehr massiv geschwächt.

  • Die Chemotherapie ist die teuerste Behandlungsmethode und belastet –obwohl ihre Wirkung ungewiss- die Solidargemeinschaft der Versicherten in nicht zu vertretendem Ausmaß. Chemotherapie ist ein „Mega-Geschäft“, das alle Profiteure vehement verteidigen.

  • Ergänzende alternative Behandlungsmethoden werden oft mit der Macht der hinter den Chemotherapien stehenden Pharmaindustrie in ihren Ansätzen bereits verfolgt und sogar mit fehlerhaften Studien belegt.

Beispiel: Heaney MLet al.: in Cancer Research 2008 behaupten etwa, dass gleichzeitige Gabe von Vitamin C im Rahmen einer Chemotherapie deren Wirkung vermindere. Seither findet sich keine Klinik in Österreich, die es wagt, adjuvant Vitamin C einzusetzen! Dabei ist diese Studie in mehreren Punkten fehlerhaft angelegt. Erstens handelte es sich um Mäuse und nicht um Menschen, zweitens hat man ihnen kein Vitamin C in der aktiven Form, sondern Dehydo-Ascorbinsäure, also die oxidierte und somit inaktive Form der Ascorbinsäure verabfolgt. Ein Schelm ist, wer Böses dabei denkt! In der aktiven Form ist Vitamin C zur unterstützenden Behandlung von Tumorpatienten sehr wohl geeignet, wie Vollbracht et al. 2011 ( Ärztewoche vom 12.12.2013) dargelegt haben. Auch werden – besonders in US-amerikanischen Kliniken wie in Cleveland (Ohio) seit mehr als 20 Jahre Hochdosis –Vitamin C Infusionen erfolgreich sowohl in der kurativen, als auch palliativen Tumortherapie eingesetzt, etwa bei Pankreaskarzinomen. Allerdings liegt die Tagesdosis bei 50 bis 250 Gramm. (Pacman-Studie:Welsh JL et al.: Cancer Chemother Pharmacol 2013).

Krebspatienten brauchen Selen und Vitamin D

Die sog. „Linxianstudie“ zeigt die ungewöhnlich hohe Verbreitung von Karzinomen des Magens und der Speiseröhre in Regionen, die als Selen-arm gelten. Beispiel: die gleichnamige chinesische Region. Nach nur 4 Jahren der Substitution von Selen, Beta-Karotin und Vitamin E konnte ein signifikanter Rückgang der Mortalität festgestellt werden (Blot WJ et al: J Natl Cancer Inst 1993). GRÖBER und FUCHS schlagen die grundsätzliche Supplementierung von Antioxidantien und weiteren Mikronährstoffen im Rahmen jeder Krebstherapie vor. Nach Meinung der Autoren können so das Ansprechen und die Verträglichkeit eventuell durchgeführter Radio- oder Chemotherapie deutlich verbessert werden (Gröber U.: Selen in der komplementären Onkologie; Med Monatsschr Pharm 2010) (Gröber U et al.: Komplementärer Einsatz von Antioxidantien u. Mikronährstoffen in der Onkologie; Der Onkologe 2013).

Fazit: Falls nur ein Bruchteil der Forschungsgelder, die in Milliardenhöhe in die Krebstherapie resp. Chemotherapie fließen, für die weitere Erforschung naturheilkundlicher und komplementärer Methoden verwendet würden, wären wir sicherlich ein Stück weiter und menschlicher!

Hämorrhoiden: Bevor Sie sich operieren lassen, hier das Wichtigste!

Selbst im Kreise der Ärzte herrscht oft große Unkenntnis darüber, was eigentlich Hämorrhoiden sind. Dies ist auch der Grund, weshalb es immer wieder zu Fehleinschätzungen analer Erkrankungen und somit zu Fehldiagnosen und falschem Vorgehen kommt.

Fakten zu Anatomie und Funktion:

Der Analkanal (Anus) des Menschen ist bei der Frau ca. 3 cm, beim Mann bis 7 cm lang, danach folgt erst der Mastdarm (Rektum). Der Anus teilt sich in eine äußere und eine innere Hälfte, d.h. er wird von zwei entwicklungsgeschichtlich unterschiedlichen Keimblättern gebildet, dem Ektoderm(äußere Hälfte, hoch sensibel, schmerzempfindlich) und dem Entoderm (innere Hälfte, mit echter Schleimhaut bedeckt und unempfindlich für Schmerz, genau wie der restliche Darm). Die sog. Hämorrhoiden sind Gefäßpolster am Innenrand des Afters, also knapp in den Mastdarm reichend, die in einem „Dreierpack“ (drei Valven) angelegt sind und somit der Abdichtung des Afters von innen her dienen. Dasselbe Prinzip findet sich etwa da, wo im Körper Klappen sind, die großem Druck ausgesetzt sind: etwa die sog. „Tricuspidal-Klappe“ zwischen rechtem Herzvorhof und Herzkammer, ausgestattet mit drei Valven, entsprechend der drei analen Gefäßpolster. Solange die Hämorrhoiden normale Größe haben, erfüllen sie perfekt die Funktion des Abdichtens, werden sie allerdings größer, klappt es zunehmend mit der Feinabdichtung nicht mehr, was sekundär zu Beschwerden führen kann. Warum kommt es so oft zu Störungen der Feinabdichtung, also zur Ausbildung von vergrößerten Hämorrhoiden? Hämorrhoiden sind Schwellkörper ohne Klappen, anders als die Venen des Körpers, die den Rückfluss des Blutes, auch „bergauf“, zum Herzen sichern. Zudem lastet durch unseren aufrechten Gang der Druck des Bauchraums besonders auf die untere Partie, nämlich das sog. Kleine Becken, in dem sich auch der Anus befindet.

Deshalb gibt es vergrößerte Hämorrhoiden; ein Tribut an den aufrechten Gang, das lange Sitzen und den Wohlstandsbauch!

Jedoch, wie bereits gesagt, sind die wirklichen Hämorrhoiden mit schmerzunempfindlicherSchleimhaut überzogen, können also primär keine Beschwerden, wie Juckreiz und Brennen verursachen, wie viele meinen! Das kommt eher von Krankheitsbildern, wie Analfissuren, Analpolypen, Analekzemen oder Entzündungen der Analdrüsen, die allerdings von gleichzeitig vergrößerten Hämorrhoiden ausgelöst oder verschlimmert werden können.

Häufig fälschlicherweise als Hämorrhoiden bezeichnet werden auch Analtrombosen, also plötzlich am Analrand auftretende, meist schmerzhafte, bläulich durch die Haut schimmernde Knoten, die in leichten Fällen auch ohne Therapie nach drei bis vier Wochen sich weitgehend zurückbilden können. In schwereren Fällen muss der Fachmann (Proktologe) mit einer örtlichen Betäubung und einem kleinen Schnitt den Patienten von der Thrombose und somit von den Schmerzen befreien.

Auch akut auftretende Analabszesse werden häufig mit Hämorrhoiden verwechselt. Sie unterscheiden sich jedoch alleine schon durch örtliche Hitzeentwicklung, neben der Schmerzhaftigkeit. Der Fachmann (Proktologe) kann solche Probleme meist sofort und ohne Krankenhausaufenthalt in der Ordination beheben. Sollte dann seine Untersuchung ergeben, dass tatsächlich die echten Hämorrhoiden eine Rolle bei der Entstehung der akuten Beschwerden spielen, wird er vor einer Hämorrhoidenoperation einfache, auch vorbeugende Behandlungen, wie etwa Verödung oder Gummiring-Ligatur empfehlen. (Quelle: pers. Mitteilung)

Stadiengerechte Therapie des Hämorrhoidalleidens

Im Wesentlichen muss sich die Behandlung des Hämorrhoidalleidens nach dem Beschwerdebild des Patienten und nicht nur nach der Größe der Hämorrhoiden richten. Dies ist eine wichtige Erkenntnis. Hat der Patient über längere Zeit (Monate oder sogar Jahre ) keine nennenswerten Beschwerden gehabt, ist es durchaus ratsam, diesen Zustand nicht durch Manipulationen zu verändern und möglicherweise zu verschlechtern. Es genügen oft Ratschläge betreffend der korrekten Analhygiene! Zunächst ist festzustellen, dass Hämorrhoidalleiden grundsätzlich zu den gutartigen Erkrankungen des Verdauungssystems gehören. Jeder Mensch hat „Gefäßkissen“ im oberen Teil des Analkanals, also in etwa 3-5 cm Tiefe. Diese haben die Aufgabe, den After von innen abzudichten, natürlich in Zusammenwirken mit dem inneren und äußeren Schließmuskel. Erst die Vergrößerung dieser Gefäßkissen nennt man „Hämorrhoiden“. Nur anhaltende oder häufig wiederkehrende Beschwerden rechtfertigen die stadiengerechte Behandlung. Hämorrhoiden I. und II. Grades können schmerzfrei durch den Fachmann verödet werden (Sklerosierung/ Sklerotherapie). Auch die sogenannte INFRAROT-Koagulation hat in manchen Fällen, etwa bei akuter Blutung oder bei Hämorrhoidalleiden in der Schwangerschaft durchaus ihre Berechtigung (siehe nächster Beitrag!). Größere und gut abgrenzbare Hämorrhoidalknoten lassen sich ebenso elegant und ohne Unterbrechung der Arbeitsfähigkeit durch eine GUMMIRING-Ligatur zufrieden stellend behandeln. Erst Hämorrhoiden III oder sogar IV Grades, die in der Regel zu einer erheblichen Beeinträchtigung im Alltag führen, sollten der Operation vorbehalten sein. Hier entscheidet der Chirurg, zusammen mit dem Patienten, über die individuell richtige Methode.

(Quelle: Coloproctology, CME Zertifizierte Fortbildung: Aigner, Haunold, Salat, Bd. 35, August 2013)

Hämorrhoiden und Schwangerschaft

Was gibt´s Neues?

Drucksteigerung im Bauchraum und vor der Schwangerschaft bereits bestehende anale Erkrankungen, wie Hämorrhoiden, Analdrüsenentzündung (Kryptitis), Analfissuren und Enddarmentzündungen sind oft Ursache für teils erhebliche Beschwerden im Analbereich während der Schwangerschaft und im Wochenbett. Falls Risiken in dieser Richtung bestehen wäre es anzuraten, dass möglichst vor der Schwangerschaft bereits der Proktologe aufgesucht und oben genannte Leiden behandelt werden. Begleitend ist es wichtig, nach jedem Stuhlgang den Analbereich mit lauwarmem Wasser zu waschen und eine pflegende Salbe aufzutragen. Hier empfiehlt sich eine einfache Salbe, wie Lasepton- oder Cavilon- Hautschutz-Creme. Treten Hämorrhoidalbeschwerden in der Schwangerschaft auf, besteht oft unbegründete Angst vor der Therapie wegen möglicher Schädigung des Kindes. Bei der normale Verödungsbehandlung wird eine auf Alkohol basierende Flüssigkeit vermischt mit einer Lokalanästhesie in die Hämorrhoidalknoten eingespritzt, die sich dann in den folgenden Tagen zurückziehen. Bei vielen Schwangeren besteht eine grundsätzliche Abneigung gegen Medikamente und alles, was in der Schwangerschaft injiziert wird. Hier hilft die INFRAROT-Koagulation der Hämorrhoiden, statt Verödung mit Injektion. Hierbei wird ein Lichtleiter auf die Hämorrhoide aufgesetzt und ein langwelliges Licht (Infrarot) in die Hämorrhoide geschickt. Hierdurch tritt ein sofortiger Verödungseffekt ein, der besonders bei blutenden Hämorrhoiden höchst wirksam ist. Da nichts eingespritzt wird, kann auch dem Kind kein Schaden zugefügt werden.

(Quelle: Frank, Neiger, Köst et al. Coloproctology, Bd. 30, 2001)

Stuhlinkontinenz (Schließmuskelschwäche)

Was gibt´s Neues?

Seit mehreren Jahren wird in Fachkreisen die Möglichkeit der sakralen Nervenstimulation (SNS) neben aktiver Beckenbodengymnastik und sog. Biofeedback (durch apparative Kontrolle gesteuerte und programmierte aktive Übungsfolge) diskutiert. Problem ist bei letzteren die sog. Compliance des Patienten. Die meisten Patienten geben das Training bereits nach wenigen Wochen auf, da die tägliche Übungszeit zur lästigen Pflicht wird, andererseits jedoch der Erfolg sich erst in der Regel nach Monaten spürbar oder auch nur messbar einstellt. Besonders Patienten mit Schließmuskelschwäche nach zusätzlicher Bestrahlung vor oder nach Operation eines Mastdarmkrebses oder alleiniger Bestrahlung eines Analkarzinoms das vom Plattenepithel ausgeht, aber auch Patientinnen mit Schäden des Verschlussorgans nach schweren Geburtsverletzungen profitieren schneller und sicherer als bisher von der Sakralnervenstimulation (SNS). Bei der sog. InterStim-Therapie werden 2 Elektroden implantiert, eine davon in die Kreuzbeinhöhle. Über diese kann ein regulierbarer elektrischer Impuls für bessere Kontraktionskraft des Schließmuskels sorgen. Natürlich ist diese Methode mit einem operativen Eingriff verbunden und somit eher schwereren Fällen vorbehalten. Leichtere Fälle sollten bei den geschilderten Übungsmethoden bleiben. Weitere Informationen über www.medtronic.de. (Quelle: Tjanda et al. DisColon & Rectum (2008);51:494-502)