Was gibt´s Neues?
Drucksteigerung im Bauchraum und vor der Schwangerschaft bereits bestehende anale Erkrankungen, wie Hämorrhoiden, Analdrüsenentzündung (Kryptitis), Analfissuren und Enddarmentzündungen sind oft Ursache für teils erhebliche Beschwerden im Analbereich während der Schwangerschaft und im Wochenbett. Falls Risiken in dieser Richtung bestehen wäre es anzuraten, dass möglichst vor der Schwangerschaft bereits der Proktologe aufgesucht und oben genannte Leiden behandelt werden. Begleitend ist es wichtig, nach jedem Stuhlgang den Analbereich mit lauwarmem Wasser zu waschen und eine pflegende Salbe aufzutragen. Hier empfiehlt sich eine einfache Salbe, wie Lasepton- oder Cavilon- Hautschutz-Creme. Treten Hämorrhoidalbeschwerden in der Schwangerschaft auf, besteht oft unbegründete Angst vor der Therapie wegen möglicher Schädigung des Kindes. Bei der normale Verödungsbehandlung wird eine auf Alkohol basierende Flüssigkeit vermischt mit einer Lokalanästhesie in die Hämorrhoidalknoten eingespritzt, die sich dann in den folgenden Tagen zurückziehen. Bei vielen Schwangeren besteht eine grundsätzliche Abneigung gegen Medikamente und alles, was in der Schwangerschaft injiziert wird. Hier hilft die INFRAROT-Koagulation der Hämorrhoiden, statt Verödung mit Injektion. Hierbei wird ein Lichtleiter auf die Hämorrhoide aufgesetzt und ein langwelliges Licht (Infrarot) in die Hämorrhoide geschickt. Hierdurch tritt ein sofortiger Verödungseffekt ein, der besonders bei blutenden Hämorrhoiden höchst wirksam ist. Da nichts eingespritzt wird, kann auch dem Kind kein Schaden zugefügt werden.
(Quelle: Frank, Neiger, Köst et al. Coloproctology, Bd. 30, 2001)