Sodbrennen, überschüssige Magensäure: neue Therapiestrategie: Alginate!

Nach dem Essen bildet sich im Magen oft ein saurer Reflux, der sehr quälend sein kann. Grund ist die Bildung einer dünnen Säureschicht auf dem Mageninhalt, die beim Reflux in die Speiseröhre eintritt, die dort empfindliche Schleimhaut angreift und das lästige Sodbrennen verursacht. Die Säureschicht schwimmt also auf dem Mageninhalt. Man spricht deshalb von einem „Acid pocket“. Bisherige Therapie, die letzten Endes die komplette Neutralisierung der Säure zum Ziel hatte, war die Gabe von sog. PPI (Protonenpumpen-Hemmer, wie Omeprazol, Pantoprazol, Lansoprazol, Esomeprazol, oder Ähnliches), die –wie sich herausstellte – bei Dauereinnahme erhebliche Nachteile hat, weil die Säurebildung sehr wohl notwendig für die Nahrungsverarbeitung ist. Sie hilft nämlich bei der Verdauung der Kohlenhydrate und verhindert das Eindringen von „Schädlingen“ in den Organismus.

Alternative für die PPI waren bislang die Einnahme von Calcium- oder Magnesiumcarbonat Tabletten, die nach wie vor den Vorteil der nur kurzfristigen Bindung überflüssiger Säure und somit ihre Berechtigung haben.

Neu ist der Einsatz von Alginate (z.B. Gaviscon®). Wirkprinzip: Sie bilden eine Alginatschicht direkt auf der Säureschicht und verhindern so das Eindringen der Säure in die Speiseröhre. Äußerst selten sind im Gegensatz zu den PPI die Nebenwirkungen, die Einnahme kann sogar während der Schwangerschaft erfolgen. Somit schließen die Alginate eine bisher bestehende therapeutische Lücke!

(Quelle: Eigenreport)