Stuhlinkontinenz (Schließmuskelschwäche)

Was gibt´s Neues?

Seit mehreren Jahren wird in Fachkreisen die Möglichkeit der sakralen Nervenstimulation (SNS) neben aktiver Beckenbodengymnastik und sog. Biofeedback (durch apparative Kontrolle gesteuerte und programmierte aktive Übungsfolge) diskutiert. Problem ist bei letzteren die sog. Compliance des Patienten. Die meisten Patienten geben das Training bereits nach wenigen Wochen auf, da die tägliche Übungszeit zur lästigen Pflicht wird, andererseits jedoch der Erfolg sich erst in der Regel nach Monaten spürbar oder auch nur messbar einstellt. Besonders Patienten mit Schließmuskelschwäche nach zusätzlicher Bestrahlung vor oder nach Operation eines Mastdarmkrebses oder alleiniger Bestrahlung eines Analkarzinoms das vom Plattenepithel ausgeht, aber auch Patientinnen mit Schäden des Verschlussorgans nach schweren Geburtsverletzungen profitieren schneller und sicherer als bisher von der Sakralnervenstimulation (SNS). Bei der sog. InterStim-Therapie werden 2 Elektroden implantiert, eine davon in die Kreuzbeinhöhle. Über diese kann ein regulierbarer elektrischer Impuls für bessere Kontraktionskraft des Schließmuskels sorgen. Natürlich ist diese Methode mit einem operativen Eingriff verbunden und somit eher schwereren Fällen vorbehalten. Leichtere Fälle sollten bei den geschilderten Übungsmethoden bleiben. Weitere Informationen über www.medtronic.de. (Quelle: Tjanda et al. DisColon & Rectum (2008);51:494-502)